Geschichte

  • 1838

    Ein Unternehmen, sechs Generationen.

    Und was für Unternehmer. Powertypen, die Chancen erkennen, investieren, selbst anpacken. Angefangen von Johann Baptist Hau, dem Gründer. War es Zufall, dass er sich 1838 für die Manufaktur von Rudolf Erismann interessierte? Dessen Betrieb bis dahin "aus verschiedenen Gründen nicht in Wirksamkeit gesetzt wurde".

    Vielleicht: Denn Tochter Natalie Pauline interessierte sich für den Ex-Lehrling des Vaters, Franz Joseph Müller. Um das junge Glück zu fördern, kaufte sich Hau in den Tapetenbetrieb ein. So wurde im Jahr 1838 die Firma Erismann & Cie. in Breisach am Rhein gegründet.

  • 1839

    Das Rheintor

    Ursprünglich: prächtiges Eingangstor der französischen Stadt Breisach; 1678 erbaut von Festungsbaumeister Jacques Tarade nach Plänen des Stararchitekten seiner Majestät Ludwig XIV. – Marschall Vauban.

    Tatsächlich produzierte die Firma Erismann & Cie. hier von 1838 bis 1858 Tapeten, bis es zu eng wurde. Heute beherbergt das Rheintor das Museum für Stadtgeschichte.

  • 1840

    „WIR GEHEN DAHIN, WO DER MARKT IST.“

    Und wie? Mit Pferdestärken: 1840/41 bereist Franz Joseph Müller das Gebiet des Zollvereins mit Tapetenmustern von Erismann & Cie. – in der Pferdekutsche.

    „Tankstelle“, an der Handlungsreisende und Jungunternehmer wie Franz Joseph Müller mal Pause machen konnten.

  • 1848

    Reine Handarbeit

    Zunächst war jede Tapetenvorlage ein Unikat, da handgemalt. Davon fertigte der Fachmann wiederholbare Muster von Hand „à la planche“, mit einem Holzmodel. Dabei bedruckte er die Papierbahnen – auch Leder oder Stoffe – Stück für Stück mit dem Model.

    Voller Einsatz an der Handdruckmaschine um 1848: Model ausrichten, Model runterdrücken. Wiederholen.

  • 1858

    Erster großer Neubau

    Das Rheintor ist zu klein geworden. Unter Leitung von Franz Joseph Müller erfolgt der Bau der Handdruckfabrik in der späteren Richard-Müller-Straße in Breisach.

    Mit dem Neubau schafft er die Voraussetzungen für die Epoche zunehmender Mechanisierung in der Tapetenherstellung.

  • 1862

    Die Maschinen kommen

    Maschinen dringen überall vor. Auch die Tapetenherstellung, bereits seit rund 150 Jahren Sache zunftfreier Manufakturen, wird immer stärker mechanisiert. Sie erschließen einen neuen Markt. In Breisach hat Franz Joseph Müller die neuen Möglichkeiten frühzeitig erkannt.

    Bereits 1862 wird die erste "Maschine" nach pariser Bauart aufgestellt.

  • 1878

    Die Modemacher

    Tapeten sind Modeprodukte. Und Mode entspricht dem Zeitgeist. Der orientierte sich Ende des 19. Jahrhunderts in Europa – wie bei der Garderobe auch – an französischen Vorbildern: den Bürgerhäusern von Paris und Straßburg. Für die erfolgreiche Umsetzung des Zeitgeistes waren bei Erismann ab 1878 Adolf und Hermann Müller zuständig.

    Sie installierten zeitgemäße Technik. Und die Tapeten wurden immer bunter – mit der ersten Acht-Farben-Druckmaschine 1889. Auch Emil Müller, der Architekt, trug zum Gesamterfolg bei: Er baute den neuen Drucksaal für die Firma 1897. Das Tapetengeschäft blühte.

  • 1897

    „Wer nicht wirbt, der stirbt.“

    Ob die Gebrüder Müller die Marketingweisheit ihres Zeitgenossen Henry Ford kannten? Auf jeden Fall waren sie Ende des 19. Jahrhunderts unter den Ersten, die in der Fachpresse Anzeigen schalteten und auf ihr Angebot aufmerksam machten.

    In der damals typischen „Anzeigen-Mode“: nur Schrift, aber die in möglichst vielen Variationen. So warb die Erismann Tapetenfabrik als eine der ersten in der Tapetenzeitung Nummer 1 von 1897.

  • 1945

    Nachkriegszeit

    Während des zweiten Weltkriegs erlosch die Produktion. Die Tapetenfabrik selbst hatte alle Angriffe überstanden. Sie brannte jedoch in den Wirren der ersten Nachkriegswochen am 18. Juli 1945 völlig ab. Der Betrieb lag in Trümmern.

    Nun begann, was um diese Zeit in Deutschland tausendfach begonnen hatte: Aufräumen, Ausbessern, Bauen… und nicht verzweifeln.

  • 1948

    Der Wiederaufbau

    Die erste neue Druckmaschine der Nachkriegszeit wurde 1948 von Kroenert in Hamburg gebaut. Ihr folgten bis 1952 fünf weitere Druckmaschinen.

    Dem ersten Drucksaal im Jahre 1948 folgt 1951/52 ein zweiter, in dem die Sechszehn-Farben-Druckmaschine steht. Es ging wieder aufwärts.

  • 1960

    Die Wohnwelten

    Einblick: Die Beatles treten in Hamburg auf, die Berliner Mauer wird gebaut, John F. Kennedy wird US-Präsident. In deutschen Wohnzimmern herrscht verspielte Strenge.

    Im Bild sehen Sie den Tapetenhit der 1960er-Jahre von Erismann.

  • 1975

    Neue Drucktechniken

    Anfang der 70er-Jahre führt Erismann den Flexo- und Rotations-Tiefdruck ein.

    Ab 1985 wird von Erismann mit der Einführung der Struktur- oder Profilschaumtapete ein neues Produkt angeboten, das begeistert angenommen wird.

  • 1993

    Expansion

    Vor den Toren Breisachs bezieht Erismann 1993 die neu erbaute Tapetenfabrik mit einem Maschinenpark auf dem neuesten Stand der Technik:

    moderne Logistik, marktgerechte Produkte und qualifizierte Mitarbeiter machen Erismann zu einem der weltweit führenden Tapetenhersteller.

  • 2003

    Expansion Ost

    Im Jahr 2003 erfolgt die Gründung des neuen Werks, der OOO Erismann, im russischen Woskressensk nahe Moskau. Es entstehen modernste Produktionsanlagen zur Tapetenherstellung im Siebdruckverfahren.

    Der Betrieb in Woskressensk wird 2008 durch den Bau einer weiteren Produktions- und Lagerhalle und die Inbetriebnahme einer dritten Siebdruckanlage der neuesten Generation vergrößert..

  • 2010

    Der Umwelt verpflichtet

    Als erster deutscher Tapetenhersteller hat sich Erismann entschlossen, sämtliche Tapeten phthalate-frei zu produzieren. Phthalate dienen als Weichmacher und zählen zu den sogenannten schwerflüchtigen organischen Verbindungen. Sie stehen im Verdacht, die Gesundheit zu beeinträchtigen.

    Seit 2010 wird mit DINCH ein alternativer Weichmacher eingesetzt, der speziell für Medizinartikel – zum Beispiel Infusionsschläuche – entwickelt wurde. Somit werden auch die strengen Bestimmungen der EU-Richtlinie 2005/84/EG für Spielzeug und Babyartikel erfüllt.

  • 2013

    175 Jahre Erismann

    Erismann feiert ein bemerkenswertes Jubiläum: 175 Jahre. Nationale und internationale Geschäftspartner sind zur Jubiläumsfeier in Breisach geladen.

    Es wird ausgiebig gefeiert. Erismann stellt die Jubiläumskollektion "One Seven Five" vor.

  • Guido Maria Kretschmer im Tapetenatelier mit Designerin Inga Grabow

    2019

    Zusammenarbeit mit Stardesigner Guido Maria Kretschmer

    Wenn einer der erfolgreichsten Modedesigner Deutschlands seine eigene Tapetenkollektion entwirft, entsteht daraus Fashion for Walls by Guido Maria Kretschmer. Der beliebte Designer hat seine neue Kollektion gemeinsam mit  Erismann entwickelt. Inspiriert von der faszinierenden Welt der Mode begeistert die Kollektion mit extravaganten Designs, lebendigen Farben und spektakulären Effekten.

    Als Designer ist Guido Maria Kretschmer überzeugt, dass „eine schöne Tapete ein Highlight in einem Raum sein und ihn komplett verzaubern kann.“ Seine aktuelle Fashion for Walls Kollektion umfasst acht beeindruckende Dessins, die mit ihrer Vielfalt, Kreativität und Individualität Inspiration für jeden Wohnstil bieten.

  • elle decoration tapetenkollektion

    2020

    Design-Kooperation: Erismann Tapeten und ELLE DECORATION

    ELLE DECORATION steht für stilvolles Wohnen, anspruchsvolles Interior Design und internationale Einrichtungstrends. Das Erfolgsmagazin gilt als das Fashion-Magazin im gehobenen Interior Bereich und ist seit 30 Jahren Trendgeber und Inspirationsquelle für Millionen überwiegend weibliche Leser weltweit.

    Im Jahr 2020 erscheint die erste ELLE DECORATION Tapetenkollektion aus dem Hause Erismann. Entstanden ist eine abwechslungsreiche Kollektion von unverwechselbarer Eleganz auf höchstem technischen Niveau, der man die Leidenschaft für Tapeten ansieht. Das exklusive Tapetensortiment wird in rund 40 europäischen Ländern sowie weltweit zur Verfügung stehen.